Die Bergschule Eisleben war eine Bildungseinrichtung für technische Grubenbeamte, die auf die Initiative der kurfürstlich-sächsischen Regierung hin am 14. Juli 1798 in Eisleben im südlichen Harzvorland (heute: Sachsen-Anhalt) gegründet wurde. Im Jahr 1968 wurde die Bergschule Eisleben in die Ingenieurschule Eisleben, eine Ingenieurschule für Elektrotechnik und Maschinenbau, umgewandelt.
Die mit dem Aufblühen der Naturwissenschaften im 16. und 17. Jahrhundert verbundene Intensivierung im Bergbau und Hüttenwesen verlangte für diesen Industriezweig Leitungskräfte, die die neuen Erkenntnisse im Abbau, in der Förderung und Verhüttung anwenden konnten. Im Mansfelder Kupferschieferbergbau, dessen Anfänge auf das Jahr 1200 zurückgehen, war der Bedarf an Steigern und Hüttenvögten Anfang des 18. Jahrhunderts sprunghaft gewachsen. Auf dem Generaltag der Mansfelder „Eislebisch und Hettstedtischen Gewerkschaften“ als Generalversammlung der Unternehmervereinigung wurde 1719 beschlossen, jungen Bergleuten eine wissenschaftliche Ausbildung zu vermitteln. Damit folgte man dem Vorbild des Erzgebirges, wo in Freiberg 1702 eine Stipendiengelderkasse eingerichtet worden war, um den angehenden Bergbeamten einen modernen Unterricht in den berg- und hüttenmännischen Disziplinen zu ermöglichen. Der erste Unterricht in Eisleben wurde sporadisch nach dem Bedarf und den Möglichkeiten durchgeführt. Hier ist als erster der Bergzehnter und Markscheider Nicolaus Voigtel zu nennen. 1765 entstand die Freiberger Bergakademie als älteste montanistische Hochschule der Welt. Für die Ausbildung von Mansfelder Bergbeamten in Freiberg wurden jährlich Stipendien bis zur Höhe von 180 Talern gewährt.